Judas, ein Name, der für eine Geschichte steht. Aber auch für einen Menschen, der auf diese Geschichte reduziert wurde. Judas Iskariot, im Neuen Testament einer der zwölf Jünger von Jesus von Nazareth, der darin stimmen alle vier Evangelien überein die jüdische Tempelwache zu Jesus' Aufenthaltsort im Garten Getsemani führte und ihn mit einem Kuss identifizierte. Die Folge war, dass Jesus anschließend an die Römer ausgeliefert und gekreuzigt wurde. Gleichzeitig wäre ohne ihn und ohne seinen verräterischen Judaskuss das Christentum nie zu einer der großen Weltreligionen geworden. In einer One-Man-Show stellt er sich vor und seine Lebensgeschichte zur Schau ihre bekannten und unbekannten Seiten. Er erzählt davon, wie es ist, der zu sein, dessen Geschichte alle zu kennen glauben. Jemand der weiß, wie schnell einem das Wort im Munde verdreht werden kann, und was für verheerende Folgen es hat, über sich und andere eine Aussage zu treffen. Judas ist, ausgehend von einer religiösen Geschichte, ein Stück großer Fragen jenseits der Religiosität. Über die Verantwortung, die man für das, was man tut, trägt. Über Ehrlichkeit, Lüge, Wahrheit, Moral, Mitwisserschaft, Verrat, Schuld. Über das Schwanken zwischen Glaube und Zweifel und das Ausmaß davon, etwas zu sagen oder zu tun. »Nach 2000 Jahren ist es an der Zeit, dass Judas selbst spricht und dabei versucht, seine Tat wieder auf ein menschliches Maß zurück zu bringen und sein Publikum dahin zu führen, wo es lieber nicht hin möchte: zu dem Judas in sich selbst.«