Italienische Schriftstellerinnen des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts ie literarische See hat wie jede andere See ihr Auf und Ab. In ihr gibt es Inseln, die sämtliche Stürme überdauern. Andere, die in den Wogen versinken. Wieder andere, die unvermittelt daraus auftauchen. Und Perlen, die an die literarischen Ufer gespült werden, zur Überraschung der Lesenden: Matilde Serao hat mit ihren geistvollen Beobachtungen des Lebens in der Metropole am Vesuv früh einen beachteten Klassiker der Neapel-Literatur geschaffen. Einer der kunstvollsten Romane der Literaturnobelpreisträgerin Grazia Deledda lässt an der wilden Küste Sardiniens gewaltsam die Erinnerung an eine schmerzvolle Liebe aufleben. Lalla Romano erzählt fein inszeniert von der Seelenverwandtschaft zweier sehr ungleicher Frauen im Piemont. Kühn geht Goliarda Sapienza ihrer Leidenschaft als kleines Mädchen in Catania auf den Grund, das sich in Jean Gabin, der anarchistischen Ikone des französischen Films, gespiegelt sieht. Als "freies Geschöpf, das zwischen Wirsing und Brennnesseln lebte", hält sich die Mailänder Dichterin Alda Merini an ihre Liebe zu Engeln und Männern. Mit vitalem Esprit zeigt Arianna Cecconi, wie hausgemachte Prophezeiungen und Orakel den Frauen einer Familie in der Padana angesichts des Todes zu neuer Lebenslust verhelfen. Klaudia Ruschkowski ist die Herausgeberin dieser Perlen und gestattet einen spannenden Einblick in die literarischen Kleinode der italienischen Schriftstellerinnen. Alle Werke der Reihe PERLEN – Entdeckungen und Wiederentdeckungen – werden erstmalig ins Deutsche übersetzt und erscheinen bei S. Marix im Verlagshaus Römerweg, Wiesbaden.